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Blühwiesen in voller Blüte

08.06.2021

Die Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Die Gemeinde Möser führt seit einiger Zeit das Pilot-Projekt „ Umbruch von kommunalen Grünflächen“ durch die allgemeine Sensibilisierung für Insekten, Biodiversität und Artenvielfalt durch. Die Wiesen befinden sich in Lostau am Grabenbruch sowie am Gladiolenweg in Möser. Am Gladiolenweg musste aktuell abgemäht werden, weil sich dort eine Pflanzenart invasiv ausbreitete. „Diese Wiese wird aber bald wieder so prächtig sein wie vor der Mahd“, sagt Andrea Grams vom Bauhof der Gemeinde.

 

Die Mitarbeiter des Bauhofes sammeln nun Erfahrungen mit diesen Blühwiesen. „Wir werden dann sehen, ob weitere Flächen als Blühwiesen in Frage kommen“, ergänzt Andrea Grams. Eines der Probleme, die sich schon gezeigt haben, ist die zweimalige Mahd im Jahr. „Die Mahd muss aufgenommen werden. Wir müssen schauen, ob sich zukünftig jemand findet, der die Mahd verwerten kann oder ob vielleicht ein örtlicher Bauer die Wiesen pflegt, dazu müssen die Wiesen allerdings erst mal richtig stehen“, so Grams weiter.

 

Mitte Juni sollen die Wiesen zum ersten Mal, zwei Wochen später dann zum zweiten Mal abschnittsweise gemäht werden. Dies geschieht auf Empfehlung der Hochschule Anhalt. „Das ist einerseits für die Tierarten gut (Erhalt Nahrungs- und Rückzugsräume) und es wird sicherlich auch Beschwerden geben, wenn die schönen blühenden Pflanzen gemäht werden. Für die Entwicklung der Fläche und den Erhalt blütenreicher Bestände ist es aber sehr wichtig, dass die Mahd nicht zu spät erfolgt. Außerdem gibt es eine schnellere zweite Blütenentwicklung, umso eher man mäht“, erklärt Sandra Mann von der Hochschule Anhalt, die das Projekt begleitet. Disteln sollen per Hand entnommen werden, damit sie sich nicht weiter ausbreiten.

 

Zur Mahd: Die Pflege muss durch eine Mahd (ca. 8 bis 10 Zentimeter hoch) erfolgen, bei der das Mahdgut abgeräumt wird. Dies ist wichtig, damit Nährstoffe entzogen werden und sich keine Streuschichten bilden können. Durch die Mahd mit Biomasseentzug wird die Entwicklung der Kräuter gefördert (Mulchen mit dem Verbleib des Mahdgutes auf der Fläche fördert Gräser).

 

Die Liste der Pflanzeinmischung ist abgestimmt für sandige Böden, innerhalb von Ortslagen des Mitteldeutsche Tief- und Hügelland und wurde von der Hochschule Harz zur Verfügung gestellt. Die Mischung wurde bei einen zertifizierten Saatguthersteller erworben. Von Seiten der Hochschule Anhalt wird das Projekt von Sandra Mann vom Fachbereich Landwirtschaft, Ökotrophologie und Landschaftsentwicklung begleitet.