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Demenz-Station in Lostau offiziell eröffnet

30.07.2012

Neue Demenzstation – nach kurzer Zeit ausgebucht

Helle freundliche Zimmer. Eine offene Küche, in der sich für alle Bewohnerinnen und Bewohner der Alltag abspielt. Ein lichtdurchflutetes Artrium. Freundliche und hilfsbereite Schwestern und Betreuerinnen, die – trotz hoher Arbeitsbelastung – immer ein nettes Wort für die dementen Frauen und Männer haben.
Es ist wirklich unglaublich: Obwohl in den neuen Demenztrakt im Lostauer Seniorenwohnpark "Zur Heide" (eröffnet 2009) erst Mitte Juni die ersten Bewohner einzogen, genießt die Einrichtung schon jetzt einen außergewöhnlich guten Ruf. Ein Ruf, der in jeder Hinsicht gerechtfertigt ist und sich ganz schnell weit über die Grenzen von Lostau hinaus ausgebreitet hat. Und deshalb  ist es auch kein Wunder, dass die Warteliste für die 24 Zimmer von Tag zu Tag länger wird.
All dies und noch viel mehr erfuhren die zahlreichen Gäste, die am Freitag, dem 27. Juli zur offiziellen Einweihungsfeier in den Hof des Wohnparks zur Heide gekommen waren. Bei strahlendem Sonnenschein, einem kühlen Glas Sekt oder Orangensaft begrüßte Wohnparkleiterin Carola Lau, den stellvertetenden Bürgermeister der Einheitsgemeinde Möser, Hartmut Dehne, das Gemeinderatsmitglied Günter Lauenroth (CDU), Gemeinde-Feuerwehrleiter Dirk Jeitner, Pastor Neumann und viele andere. Die musikalische Umrahmung des kleinen "Festaktes" hatten die Lostauer Lerchen und ein Bläser-Duett (unter Leitung des Hobbymalers Ralf Fensky) übernommen.

"So leben, wie auch wir leben möchten"

Heimleiterin Carola Lau bedankte sich bei allen, die es möglich gemacht hatten, dass der neue Trakt innerhalb eines guten Jahres fertiggestellt wurde und verwies auf die Bedeutung, die Seniorenanlagen – und besonders Demenzstationen – mittlerweile in unserer Gesellschaft besitzen. Mit einem charmanten Lächeln übergab Carola Lau dann das Mikrofon an den Vorsitzenden des Wohnbeirates, Alfred Winzer: Auch er bedankte sich bei den einzelnen Gewerken, die so zuverlässig und pünktlich gearbeitet hatten. Abschließend begrüßte er die neuen Bewohnerinnen und Bewohner des neuen Traktes und hoffte, "dass Sie sich bei uns wohlfühlen."
Sigrid Daheim, Geschäftsführerin der Lewida GmbH unterstrich in ihrer Rede, wie wichtig es in unserer Zeit geworden ist, dass ältere Menschen ein vernünftiges Lebens-, Wohn- und Betreuungsumfeld bekommen. "Doch das zu erreichen ist nicht mmer ganz einfach." Sie erinnerte in diesem Zusammenhang noch eimal daran, dass ihre eigenen Gesellschafter nicht davon überzeugt seien, dass der Wohnpark zur Heide eine Schwimmbad benötige: "Heute wird es nicht nur von unseren Bewohner sehr häufig benutzt, sondern auch von Vereinen und anderen Einrichtungen. Wir schreiben mit dem Schwimmbad kein Minus und alle sind zufrieden. Es hat sich gelohnt, für dieses Bad zu kämpfen."

Und, so betonte die Geschäftsführerin, das Schwimmbad sei ein Beweis dafür, dass auch ältere Menschen das Recht haben, Annehmlichkeiten zu genießen. Sigrid Daheim: "Leben wie daheim – das ist für uns nicht einfach nur ein Firmenname, sondern unterstreicht unsere Philosophie. Unsere Seniorenanlagen sollen so gestaltet sein, dass auch unsere Mtabreiterinnen und Mitarbeiter, Gesellschafter oder Geschäftsführer sagen können: Ja, wenn wir älter sind und nicht mehr alleine sein können, würden wir gerne hier leben."  Ein sehr guter pragmatischer Ansatz, der hoffentlich Schule macht.

Jeder Cent wurde sinnvoll investiert

Weniger Widerstand gab es innerhalb der GmbH natürlich bei dem notwendigen Demenztrakt. "Im Februar 2010 begannen die Planungen und am 18. Juni zogen die ersten Bewohner ein. 1, 6 Millionen Euro hat der Trakt gekostet – aber jeder Cent wurde sinnvoll investiert", sagte Sigrid Daheim. Sie wies ausdrücklich darauf hin, dass es 63.000 Euro Fördermittel gab, "die aber den Einwohnern zugute kommen, denn dadurch verringert sich die Investitionszulage."
Insgesamt wurden 4,8 Millionen Euro, wovon 486.000 Euro Fördermittel waren, in den gesamten Wohnpark zur Heide gesteckt. Geld, dass wirklich hervorragend angelegt ist.
Auch Gemeinderatsmitglied Günther Lauenroth freute sich über die schnelle Fertigstellung des Demenztraktes und verwies darauf, dass der Ort von Anfang an ein sehr gutes Verhältnis zu den Betreibern des Wohnparks gehabt hat "und auch weiterhin haben wird." Er überbrachte Grüße von Ortsbürgermeister Helmer Frommholz, der leider nicht anwesend sein konnte und erhob dann sein Glas auf "das wirklich vorblldliche Projekt."

Angenehme Umgebung für ein würdiges Leben

Nach den Reden und Grußworten war es dann endlich soweit: Carola Lau eröffnete das Büffet und Sigrid Daheim übernahm die erste Führung durch den neuen Demenztrakt. Bis zum Nachmittag waren dann sie und ihre Kolleginnen damit beschäftigt, den interessierten Besucherinnen und Besuchern den Demenztrakt zu erläutern und das Krankheitsbild "Demenz" realistisch darzustellen. Und dies ist besonders wichtig: Der Demenztrakt im Wohnpark zur Heide zeigt, dass die Betroffenen von einer angenehmen Umgebung profitieren und trotz ihrer Krankheit ein menschenwürdiges und akzeptables Leben führen können. Und das ist auch gut so!

Unser Tipp: Schauen Sie sich einfach mal im Wohnpark zur Heide um. Sprechen Sie mit den netten Betreuerinnen, den hilfsbereiten Schwestern oder dem zuvorkommenden Leitungsteam. Sie werden schnell spüren, wie wichtig die "Lewida"-Crew ihre Aufgaben und ihre Verantwortung nehmen. Und, wer weiß, vielleicht kommen auch Sie plötzlich in die Situation, dass ein Platz in einem Seniorenheim benötigt wird… Der Autor dieser Zeilen hat die Erfahrung machen müssen und kann nur sagen: "Der Schritt, meine Mutter von Hamburg nach Lostau zu bringen, war das Beste, was ihr passieren konnte…. Allen Widerständen zum Trotz."