Springe zu Inhalt

Schiffshebewerk Rothensee: Magdeburg bittet Möser um Hilfe

30.01.2012

Seit 2006 kämpft der Förderverein Technische Denkmale um die Wiedereröffnung dieser Touristenattraktion in unserer Region. Vor sechs Jahren stellte der Bundesrechnungshof - nach der Eröffnung des neuen Wasserstraßenkreuzes Magdeburg - fest, dass das Schiffshebewerk nicht mehr rentabel sei und stillgelegt werden müsse. Dagegen formierten sich massive Widerstände. Politiker setzten sich für den Erhalt ein, Unterschriften wurden gesammelt. Es gab die unterschiedlichsten Protestaktionen.So wie es aussieht mit Erfolg.

Bund will Eigentümer bleiben - Stadt pachtet
Im August 2011 wurde im Bundesministerium für Verkehr, Bauwesen und Stadtentwicklung über ein Betreibermodell abgestimmt, dass der Bund akzeptiert. Es sieht vor, dass der Bund das Schiffshebewerk zu einem symbolischen Preis an die Landeshauptstadt verpachtet. Der Bund bleibt Eigentümer der Touristenattraktion, die Stadt wird verantwortlicher Betreiber. Magdeburg stellt und übernimmt ebenfalls das Personal für  den saisonalen touristischen Betrieb  - das Haftungsrisiko der Stadt übernimmt der Kommunale Schadensausgleich.

Der Vorteil dieses Modells liegt auf der Hand:  Die Stadt und  mitfinanzierende Kommunen in der Region haben so mehr Freiheit, auf die Kosten Einfluss zu nehmen, da sie alle Rahmenbedingungen, die für den laufenden Betrieb notwendig sind, bestimmen.
Doch so einfach, wie sich der Vorschlag anhört, ist es natürlich nicht. Denn: Die Stadt muss nicht nur die laufenden Kosten (ca. 75.000 Euro im Jahr für Personal und kleinere Reparaturen) übernehmen, sondern soll auch die Wiederinbetriebnahme des Schiffshebewerks finanzieren: Gut 380 000 Euro. Davon sind 132 000 Euro als Sofortbedarf gedacht, der Rest ist als Reserve vorgesehen.

"Wir werden eine Lösung finden"
Genau diese Finanzierung aber ist nicht einfach: Enormer Kostendruck, Reduzierung der Mittel beim Länderausgleich, und, und, und... Deshalb hat die Stadt Magdeburg einen Brief an alle Gemeinden und Kommunen, die im touristischen Umfeld des ehemaligen Schiffshebewerks Rothensee liegen, geschickt. Bürgermeister Bernd Köppen hat dieses  Schreiben ebenfalls erhalten und wird sich kurzfristig mit den zuständigen Herren aus Magdeburg treffen. Obwohl auch Möser einer Haushaltskonsolidierung unterliegt, sagt er: „Für einen Beitrag zur Mitfinanzierung dieses wichtigen touristischen Objektes
in unserer Region sollten wir uns nicht verschließen. Natürlich ist es bei der gegenwärtigen Haushaltslage schwierig. Doch ich bin davon überzeugt, dass dem Gemeinderat eine vernünftige Lösung einfallen wird.“