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Kitas in freie Trägerschaft: Körbelitz schmettert Vorlage ab

30.08.2012

Übernimmt der gemeinnützige Verein Kunterbunt die Körbelitzer Kita?

Mit Spannung war die Körbelitzer Ortschaftsratsitzung von allen Betroffenen erwartet worden. Der Grund: Seit Monaten wird in der gesamten Einheitsgemeinde darüber diskutiert, ob eine Übertragung der kommunalen Kitas Körbelitz und Möser/Schermen sinnvoll ist oder nicht.
Auseinandersetzungen im Vorfeld, Runder Tisch, Trägerbörse, Gutachten, Bewertungen und, und, und. Mehr als ein Jahr hatte sich eine Arbeitsgruppe mit dem Thema auseinandergesetzt und jetzt die Empfehlung abgegeben, die beiden Kitas in freie Trägerschaft überzuleiten. Entsprechend der Stellungnahmen der Elternvertretungen, der Kita-Mitarbeiter und der Personalvertretung, schlug der Arbeitskreis als freien Träger die Nürnberger Kinderzentren "Kunterbunt" - gemeinnütziger Kinderkrippen und Kindertagesstätten e.V. vor.  

Auf der Ortschaftsratsitzung in Körbelitz sollten die politischen Vertreter nun ihr Votum pro oder contra freie Trägerschaft abgeben. Um die Position der Verwaltung noch einmal zu erläutern waren Bürgermeister Bernd Köppen (Foto rechts)  sowie Arbeitsgruppenmitglied, Peter Hammer nach Körbelitz gekommen. Im Publikum hatten mehrere Eltern und die Leiterin der Körbelitzer Kita, Cordula Hornburg Platz (auf unserem Bild unten links sehen Sie die Damen vor der Abstimmung) genommen. Auch eine Mitarbeiterin der KIta Möser/Schermen war gekommen.
"Warum soll etwas verändert werden, was im Grunde genommen keiner möchte", fragte Burkhard-Wolfgang Hesse und führte ins Feld, dass die Eltern sehr zufrieden mit der "Kita sind und die Einrichtung eng mit dem Ort verbunden ist." Dann merkte er an: "In ihren Empfehlungen haben sich die Kitas gegen eine Übertragung in freie Trägerschaft ausgesprochen. Und da sie nicht wollten, dass ihnen ein freier Träger übergestülpt wird, fiel die Entscheidung auf den am wenigsten schlecht erscheinenden Träger, die Kinderzentren Kunterbunt…"

Eckhard Brandt wog beide Seiten ab


Rückblick: Auf der Trägerbörse, auf der sich mehrere freie Träger präsentierten, äußerten mehrere Vertreter, sie seien erstaunt, wie eng die Gemeindeverwaltung die finanziellen Rahmen bei einer möglichen Überführung gesteckt hätte und wie hoch der Arbeitnehmerschutz angesetzt wurde. Ein Träger-Mitarbeiter sagte damals wörtlich zu www.gemeinde-moeser.de: "Allein die Festschreibung der Gehälter und die sozialen Absicherungen bedeuten ein Problem. Wenn dies unsere jetzigen Mitarbeiter erfahren, kann das schwierig werden."

 Bürgermeister Eckhard Brandt sagte: "Ich weiß, dass die Gemeinde sparen muss. Andererseits ist die Kita in guten Händen. Ich kann nicht sagen, welche Entscheidung richtig oder falsch ist..."
Ortschaftsratsmitglied Dr. Klaus Müller stellte dann für die Kita Körbelitz im Vergleich mit einem freien Träger aber fest, dass lediglich eine finanzielle Differenz von 8000 Euro zu verzeichnen sei.
Man habe eben nicht vorrangig eine Wirtschaftlichkeitsberechnung für die Gemeinde in den Mittelpunkt  gestellt, sondern eher das Wohl der Kinder im Auge gehabt und auf die Professionalität von freien Kita-Trägern gesetzt: "Wir sind davon überzeugt, dass ein freier Träger besser auf die Belange unserer Kinder eingehen und mehr Qualifizierungen für die Mitarbeiter leisten kann, als die Verwaltung", versuchte Peter Hammer den Denkansatz der Arbeitsgruppe zu erklären.

Trotz aller Argumente für einen freien Träger ließen sich die Ortsräte nicht überzeugen und stimmten gegen die Beschlussvorlage, die beiden Kitas in freie Trägerschaft zu überführen. Sehr zur Freude der anwesenden Körbelitzerinnen (das Foto rechts wurde unmittelbar nach der Entscheidung aufgenommen), denen nach der Abstimmung anzusehen war, dass ihnen soeben ein riesiger Stein vom Herzen gepurzelt war.